Weiterbildung Pflege in der Onkologie
Lehrgangsort: Bildungscampus Essen
Die Pflege und Begleitung von krebskranken Patienten und deren Angehörigen, stellt professionell Pflegende vor eine besondere Herausforderung. Immer mehr Menschen erkranken und sterben an Krebs. Demgegenüber steht eine stetige Weiterentwicklung in der Medizin mit verbesserten Therapiemöglichkeiten und veränderten Nebenwirkungen. Hinzu kommen krankenhausökonomische, demographische, familiale Veränderungen, sowie die Verlagerung der Behandlung vom stationären in den poststationären Bereich.
Fast täglich verändert sich das Arbeitsfeld der Pflege. Um die an Krebs erkrankten Menschen und ihre Bezugspersonen professionell und individuell in den verschiedenen Krankheitsphasen begleiten zu können, benötigen Pflegende eine spezielle fachliche Qualifikation.
Ziele der Weiterbildung
Der Fachweiterbildungslehrgang bei der DGGP ermöglicht professionell Pflegenden eine Spezialisierung im Fachbereich Onkologie. Die Teilnehmer erlangen in dieser Weiterbildung nicht nur die speziellen und anspruchsvollen fachpraktischen Fähigkeiten, sondern erweitern auch wesentlich ihre kommunikativen, sozialen und pädagogischen Kompetenzen.
Die Fachweiterbildung soll die Teilnehmer dazu befähigen,
- die vielfältigen, komplexen und individuellen Bedürfnisse der an Krebs erkrankten Menschen wahrzunehmen
- Betroffene und ihre Angehörigen im Prozess der Krankheitsbewältigung professionell zu begleiten
- sich als fachkompetente Mitarbeiter in einem multiprofessionellen Team einzubringen,
wissenschaftlich fundiertes Wissen in der Pflege umzusetzen - neu gewonnene Erkenntnisse zur nachhaltigen Sicherstellung der Pflegequalität weiter zu geben.
Struktur der Weiterbildung
Grundlage des Curriculums der DGGP sind die Empfehlungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) von Juni 2019 (geändert Juni 2021) und ein modularisierter Lehrplan nach dem Bolognaprozess.
Die berufsbegleitende Fachweiterbildung dauert zwei Jahre und umfasst insgesamt 720 theoretische Stunden (unterteilt in Präsenztage und Selbstlernphasen) und mindestens 1.800 praktische Stunden.
Zugangsvoraussetzungen
Abgeschlossene Berufsausbildung als
- Gesundheits- und Krankenpfleger*in
- Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in
- Altenpfleger*in
- Pflegefachmann/Pflegefachfrau
Während der Weiterbildung Bereitschaft zur Arbeit am PC/Laptop.
Gliederung der praktischen Weiterbildung
Die praktische Weiterbildung erfolgt in unterschiedlichen klinischen Bereichen und nach Möglichkeit in der Klinik, in der die Teilnehmer beschäftigt sind. Sie kann von den Teilnehmern und den Stationsleitern selbst geplant werden. Das heißt, wir geben keinen Rotationsplan vor, sondern erwarten von den Teilnehmern – innerhalb der zwei Jahre – den Nachweis der obligatorischen und wahlweisen Stunden (insges. mind. 1.800 Std.).
Pflichteinsatzbereiche
1500 Stunden, die sich wie folgt gliedern
- mind. 500 Stunden internistische Onkologie (davon mindestens zwei Einsätze in verschiedenen Bereichen der internistischen Onkologie (inkl. KMT, Ambulanz, Hämatologie etc.)
- mind. 500 Stunden chirurgische Onkologie (davon mind. drei Einsätze inkl. der viszeralen Chirurgie, Gynäkologie, Urologie, Neurochirurgie, MKG etc.)
- mind. 250 Stunden strahlentherapeutischer Einsatz: Stationär oder radiologische Ambulanz
- mind. 250 Stunden Palliative Versorgung (Hospiz, Station oder SAPV)
WahlPflichteinsatzbereiche
mind. 400 Stunden in Bereichen, die eine altersgerechte spezialisierte onkologische Versorgung sicherstellen:
– (Kinder-)KMT
– Palliative Versorgung (Station/SAPV)
– (Kinder-)Hospiz
– Onkologische Rehabilitation
– weitere Bereiche der spezialisierten onkologischen Versorgung mit dem Angebot alternativen Heilmethoden
Der praktische Teil der Weiterbildung findet in Einsatzbereichen der Einrichtung, in der die Teilnehmenden beschäftigt sind oder in Kooperationseinrichtungen (sollten die vorgesehenen Bereiche nicht zur Verfügung stehen) statt.
Gliederung der theoretischen Weiterbildung
Der theoretische Unterricht ist in Präsenz- (510 Stunden) und Selbstlernphasen (210 Stunden) unterteilt. Die Präsenzphasen finden bei der DGGP in Essen statt.
Im ersten Weiterbildungsjahr lassen sich die Präsenzzeiten wie folgt darstellen:
- Insgesamt 300 Unterrichtsstunden, innerhalb von zehn Modulen à drei Tage,
in der Zeit von 9 – 16 Uhr - Pro Monat ein Modul, Ausnahme: August und Dezember, dort findet kein Unterricht statt
- Keine Blockwochen
Die Präsenzzeiten im zweiten Weiterbildungsjahr gliedern sich folgendermaßen:
- Insgesamt 210 Unterrichtsstunden, innerhalb von zehn Modulen und zehn Monaten
- Ein Modul à drei Tage, neun Module à zwei Tage, in der Zeit von 9 – 16 Uhr
- Pro Monat ein Modul, Ausnahme: August, dort findet kein Unterricht statt
- Keine Blockwochen
Die Selbstlernphasen (210 Stunden) beinhalten verschiedene Arbeitsaufträge und das Erstellen einer schriftlichen Abschlussarbeit.
Inhalte der theoretischen Weiterbildung in den Präsenzphasen
Medizinischer Bereich
- Onkologie (Strahlen- und Chemotherapie)
- Chirurgie
- Urologie
- Neurochirurgie
- Gynäkologie
- Hämatologie
Spezielle onkologische Pflege
- Radiatio und Chemotherapie
- Ernährung: Parenterale/enterale Ernährung, Übelkeit und Erbrechen, Portversorgung,
- Berechnung der Kalorienzufuhr
- Körperbildveränderungen
- Wund- und Stomaversorgung
- Lymphdrainage
- Schmerztherapie etc.
- Poststationäre Versorgung, Entlassungsmanagement
- Schulung und Beratung von pflegenden Angehörigen
- Netzwerkarbeit im stationären und poststationären Bereich
- Rehabilitation
- Hospizversorgung
- Berufs- und Arbeitsrechtliche Grundlagen
Psychoonkologische Pflege
- Kommunikations- und Beratungsgrundlagen
- Prozesse im Rahmen der Krankheitsbewältigung: Hoffnungslosigkeit, Angst, Trauer,
- Entscheidungskonflikte (z.B. vor einer Therapie), Machtlosigkeit, Verzweiflung
- Sterbebegleitung: Prozess des Sterbens (Sterbephasen etc.), Umgang mit dem Sterben,
- Begleitung der Angehörigen, Symptombehandlung, Trauer, Bestattung
- Hilfestellung und Bewältigungsstrategien für alle Beteiligten: Reflektion des eigenen pflegerischen Handelns, Supervision, Burn-out-Symptomatik, Balintgruppen
- Seelsorgerische Versorgung: Aspekte seelsorgerischer Begleitung, religiöse Handlungen und ihre Bedeutung, religiöse Bedürfnisse von Patienten in Bezug auf interkulturelle Aspekte, Kooperation zwischen Seelsorge und Pflege
Lernnachweise erfolgen über:
- Klausuren
- Exkursionsberichte
- Gruppenarbeiten
- Präsentationen
- Hausarbeiten
- Praxisberichte
- Referate
- Praxisübungen
- Praxisreflektion
Termine 2025 – 2027
Kursdauer: 20.11.2025 – 26.11.2027
Modul 01: 20.11. – 22.11.2025
Modul 02: 29.01. – 31.01.2026
Modul 03: 19.02. – 21.02.2026
Modul 04: 12.03. – 14.03.2026
Modul 05: 23.04. – 25.04.2026
Modul 06: 28.05. – 30.05.2026
Modul 07: 02.07. – 04.07.2026
Modul 08: 10.09. – 12.09.2026
Modul 09: 25.09. – 26.09.2026
Modul 10: 05.11. – 07.11.2026
Modul 11: 14.01. – 16.01.2027
Modul 12: 12.02. – 13.02.2027
Modul 13: 12.03. – 13.03.2027
Modul 14: 16.04. – 17.04.2027
Modul 15: 21.05. – 22.05.2027
Modul 16: 18.06. – 19.06.2027
Modul 17: 02.07. – 03.07.2027
Modul 18: 03.09. – 04.09.2027
Modul 19: 08.10. – 09.10.2027
11.11. – 12.11.2027 Praktische Prüfung
25.11. – 26.11.2027 Mündliche Prüfung
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen Teil in Form einer Hausarbeit auf den Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, einer mündlichen und einer praxisrelevanten Prüfung.
Weiterbildungsabschluss
Der erfolgreiche Abschluss berechtigt die Teilnehmer zur Führung folgender Berufsbezeichnung:
- Fachgesundheits- und Krankenpfleger*in für Onkologie bzw.
- Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in für Onkologie bzw.
- Fachaltenpfleger*in für Onkologie
- Fachpflegeexpert*in für Onkologie
- Zusatzqualifikation: für die weiblichen Teilnehmerinnen zusätzlich „Breast Care Nurse“